Mein zweiter Sieg im Gesamtweltcup mit einer neuen Rekordmarke in der Skigeschichte von 2042 Punkten, zwei kleine Kristallkugeln im Riesenslalom und Super-G, zwei WM-Goldmedaillen in der Abfahrt und im Riesenslalom, 26 Weltcuprennen, 22 Podestplätze, 13 Saisonsiege, ein Punktedurchschnitt von 78,5 Punkten: dies alles hört sich auch für mich unglaublich an. Hinzu kommen noch zwei fortlaufende Serien im Super-G, wo ich saisonübergreifend bei neun Podestplätzen in Folge stehe, und im Riesenslalom mit 17. Podestplätzen in Serie. Ich werde noch einige Zeit brauchen, um mich mit all diesen Zahlen vertraut zu machen und zu realisieren, was ich in dieser Saison alles erreicht habe.
Sich mit 25 Jahren in den Sphären von Stenmark, Maier oder Hirscher zu bewegen, ist unglaublich. Der Vergleich mit all diesen Grössen des Skirennsports ehrt mich sehr und fühlt sich grossartig an. Auch die 13 Saisonsiege bedeuten mir natürlich sehr viel. Als Athlet weiss ich, wie viel es braucht, um ein einzelnes Rennen zu gewinnen. Es ist klar, dass man nach einer solchen Saison viel Selbstvertrauen mitnimmt. Letztlich ist aber auch jeder Sieg wieder eine Bestätigung. Jedes Rennen und jede Saison beginnen bei null. Ich wurde in den vergangenen Tagen oft gefragt, welcher Sieg denn aus all diesen Erfolgen herausragt. Dies ist für mich nicht schwierig zu beantworten: Die Goldmedaille in der Abfahrt bei der Weltmeisterschaft in Courchevel war für mich der speziellste Moment in dieser Saison. Dieser Sieg hat bei mir am meisten Emotionen ausgelöst. Nach dem vierten Platz im WM-Super-G war der Druck noch einmal gestiegen. Dann auf diese Art und Weise diesen Sieg heimzufahren, war speziell.
Über die ganze Saison betrachtet, müsste ich sicherlich die Konstanz meiner Leistungen nennen, auf die ich am meisten stolz bin. Jeder Athlet weiss, dass Konstanz auf solch hohem Niveau am schwierigsten zu erreichen ist. Dies bedeutet letztlich, dass man über drei Disziplinen betrachtet, bei jeder Witterung, jedem Kurs, jedem Hang in der Lage ist, die bestmögliche Leistung abzurufen und auf das Podest zu fahren. Dies ist mir in dieser Saison hervorragend gelungen, trotz dem Schreck nach meiner Verletzung in Kitzbühel. Der Sieg im Super-G von Cortina war dann auch sehr wichtig für den weiteren Saisonverlauf.
Nun geht es heute Abend weiter nach Salzburg, wo ich einen Auftritt bei Servus-TV habe. Morgen Dienstag kehre ich dann zurück in die Schweiz. Am Nachmittag findet die grosse Medienkonferenz bei meinem Ausrüster Stöckli statt, anschliessend treffe ich am Abend all meine Sponsoren in Rickenbach. In den nächsten vier Wochen wartet noch viel Arbeit auf mich, mit Ski testen, diversen Sponsorenverpflichtungen, ehe es dann in die Ferien geht.
Hinter solchen Serien, all diesen Erfolgen, steht immer ein Team, auch in einem Einzelsport wie dem Skirennsport. Wenn der Erfolg das grosse Ganze ist, sind es unzählige Einzelteile, die am Renntag zusammenpassen und funktionieren müssen. Über das ganze Jahr arbeiten im Hintergrund auf verschiedenen Ebenen, über verschiedene Orte verteilt, Hunderte Menschen an der Basis meines Erfolgs, sei es in der Skifabrik in Malters, bei meinen weiteren Ausrüstern, bei meinen Sponsoren und Gönnern, am Renntag vor Ort, im Verband, in jedem einzelnen Training, und tragen ihren Teil zum grossen Ganzen bei. Ich bin nicht nur stolz auf meine Erfolge, sondern auch sehr dankbar für mein verlässliches Weltklasse-Team, das meine Grundsätze wie Professionalität, Leistungsbereitschaft, Wille und Einsatz teilt. Ein herzliches Dankeschön geht an meinen Hauptsponsor Red Bull, meine Ausrüster Stöckli, Salomon, POC Sports, Descente, Reusch, X-Bionic, meine Sponsoren und Premium-Partner wie Longines, Sunrise, Titlis-Engelberg, Garaventa, Electrolux, InterCheese, Vitabad, Syntax, NeoVac, Raiffeisen, Nature Valley, Migros Länderpark, Audi, Savida, Alpinlift, Crossequip, an Swiss-Ski, die Verbandssponsoren um Hauptsponsor Sunrise, die ganze Trainer-Crew und das Physioteam, an meine Serviceleute um Chris Lödler, an mein Management, meine Familie, Freundin und Freunde sowie an meinen Fan-Club und all die Fans, die mich auch in dieser Saison unterstützt haben.
